Der Castor rollt wieder. Aber was ist das eigentlich, der Castor? Woher kommt er, wohin geht er und vor allem - warum?
Demonstration zum Castor-Transport 2010 Fotograf: Jan-Henrik Wiebe |
Der erste Advent war dieses Jahr überschattet von Nachrichten „aus dem Wendland“, „über den Casotr-Transport“ und zu „schotternden Demonstranten“. Wer damit nicht allzu viel anzufangen wusste, erfährt hier mehr.
Castor ist die Abkürzung für „cask for storage and transport of radioactive material“ was auf Deutsch ein „Behälter zur Aufbewahrung und zum Transport radioaktiven Materials“ ist. Es gibt auch andere Typen von Transportbehältern, der Begriff Castor ist allerdings zu einer allgemeinen Bezeichnung für derartige Behälter geworden. In einem Castor werden radioaktive Abfälle transportiert.
Radioaktive Abfälle entstehen in Kernkraftwerken. In deren Reaktoren befinden sich Brennelemente oder auch Brennstäbe, die zur Kernspaltung geeignete Stoffe enthalten. Durch die Kernspaltung wird Energie in Form von Wärme freigesetzt. Diese wird dann in elektrische Energie umgewandelt. Die Brennelemente sind „ausgebrannt“, wenn keine weiteren Kernspaltungen mehr möglich sind, also keine weitere Energie mehr gewonnen werden kann. Dann sind sie allerdings hoch radioaktiv und extrem gefährlich.
Ausgebrannte Brennstäbe wurden danach lange Zeit in Wiederaufbereitungsanlagen gebracht. Dort werden die bei der Kernspaltung entstandenen Stoffe getrennt. Ein Teil kann danach wieder in Brennelementen verwendet werden, sodass die Menge des radioaktiven Abfalls verringert wird. In Deutschland gab es bis 1990 eine Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe. Danach wurden die Brennstäbe in die Anlagen „La Hague“ in Frankreich und „Sellafield“ in Großbritannien gebracht. Seit 2005 ist es in Deutschland verboten, ausgebrannte Brennstäbe wieder aufbereiten zu lassen.
Dennoch müssen die restlichen – also vor 2005 verschickten -wiederaufbereiteten Brennstäbe und der daraus entstandene radioaktive Müll aus Frankreich und Großbritannien nach Deutschland zurückkehren. Denn jedes Land muss seinen Atommüll im eigenen Land endlagern.
Als mögliches Endlager steht seit 1986 der Salzstock in Gorleben zur Debatte. Gorleben ist eigentlich ein kleiner Ort im Wendland, welches zu Zeiten der deutschen Teilung im Grenzgebiet lag. Heute ist die Eignung des Salzstocks als Endlager für radioaktive Abfälle umstrittener denn je – in ganz Deutschland soll jetzt nach anderen in Frage kommenden Endlagern gesucht werden.
Gleichzeitig befindet sich in Gorleben ein Transportbehälterlager, das Ziel der Castore-Behälter. Bis ein Endlager gefunden ist, werden die Behälter weiter nach Gorleben gebracht und dort gelagert. Dieses Jahr fand der letzte Transport von Frankreich nach Gorleben statt, 2014 bis 2017 werden die Atommülltransporte aus Großbritannien folgen. Dann sollte es bereits ein Endlager geben. Denn laut EU-Beschluss müssen alle europäischen Länder, die Kernenergie nutzen, bis 2015 ihr Endlager gefunden haben.
Radioaktive Abfälle entstehen in Kernkraftwerken. In deren Reaktoren befinden sich Brennelemente oder auch Brennstäbe, die zur Kernspaltung geeignete Stoffe enthalten. Durch die Kernspaltung wird Energie in Form von Wärme freigesetzt. Diese wird dann in elektrische Energie umgewandelt. Die Brennelemente sind „ausgebrannt“, wenn keine weiteren Kernspaltungen mehr möglich sind, also keine weitere Energie mehr gewonnen werden kann. Dann sind sie allerdings hoch radioaktiv und extrem gefährlich.
Ausgebrannte Brennstäbe wurden danach lange Zeit in Wiederaufbereitungsanlagen gebracht. Dort werden die bei der Kernspaltung entstandenen Stoffe getrennt. Ein Teil kann danach wieder in Brennelementen verwendet werden, sodass die Menge des radioaktiven Abfalls verringert wird. In Deutschland gab es bis 1990 eine Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe. Danach wurden die Brennstäbe in die Anlagen „La Hague“ in Frankreich und „Sellafield“ in Großbritannien gebracht. Seit 2005 ist es in Deutschland verboten, ausgebrannte Brennstäbe wieder aufbereiten zu lassen.
Dennoch müssen die restlichen – also vor 2005 verschickten -wiederaufbereiteten Brennstäbe und der daraus entstandene radioaktive Müll aus Frankreich und Großbritannien nach Deutschland zurückkehren. Denn jedes Land muss seinen Atommüll im eigenen Land endlagern.
Als mögliches Endlager steht seit 1986 der Salzstock in Gorleben zur Debatte. Gorleben ist eigentlich ein kleiner Ort im Wendland, welches zu Zeiten der deutschen Teilung im Grenzgebiet lag. Heute ist die Eignung des Salzstocks als Endlager für radioaktive Abfälle umstrittener denn je – in ganz Deutschland soll jetzt nach anderen in Frage kommenden Endlagern gesucht werden.
Gleichzeitig befindet sich in Gorleben ein Transportbehälterlager, das Ziel der Castore-Behälter. Bis ein Endlager gefunden ist, werden die Behälter weiter nach Gorleben gebracht und dort gelagert. Dieses Jahr fand der letzte Transport von Frankreich nach Gorleben statt, 2014 bis 2017 werden die Atommülltransporte aus Großbritannien folgen. Dann sollte es bereits ein Endlager geben. Denn laut EU-Beschluss müssen alle europäischen Länder, die Kernenergie nutzen, bis 2015 ihr Endlager gefunden haben.
Polizeieinsatz in Gorleben 2008 Fotograf: Jan-Henrik Wiebe |
Die Proteste gegen die Castor-Transporte nach Gorleben finden seit 1995 statt und erforderten schon immer große Polizeieinsätze. Die Transporte sind nicht zuletzt deshalb im regnerisch-kalten November, um die Zahl der Demonstranten zu senken. Diese sind meist friedlich unterwegs, mit Kundgebungen und Sitzstreiks. Um den Castor aufzuhalten, ketten sich manche sogar an die Schienen oder entfernen die Steine, die die Gleise stabilisieren – sogenanntes Schottern.
Diese Protestaktionen richten sich im Grunde nicht gegen die Rückkehr der wiederaufbereiteten Brennelemente nach Deutschland. Schließlich ist es unser eigener Atommüll, der dort aus La Hague kommt. Sie richten sich gegen die Nutzung von Kernenergie und die Verursachung radioaktiven Abfalls, der nicht nur uns, sondern auch unzähligen Generationen nach uns schadet. Denn obwohl das Wort Endlager sehr endgültig klingt, kann atomarer Abfall niemals vollkommen sicher verwahrt werden.
Gedenken an Fukushima, hier gehts nach Japan.
Die Geisterstadt im Norden Japans
Diese Protestaktionen richten sich im Grunde nicht gegen die Rückkehr der wiederaufbereiteten Brennelemente nach Deutschland. Schließlich ist es unser eigener Atommüll, der dort aus La Hague kommt. Sie richten sich gegen die Nutzung von Kernenergie und die Verursachung radioaktiven Abfalls, der nicht nur uns, sondern auch unzähligen Generationen nach uns schadet. Denn obwohl das Wort Endlager sehr endgültig klingt, kann atomarer Abfall niemals vollkommen sicher verwahrt werden.
Gedenken an Fukushima, hier gehts nach Japan.
Die Geisterstadt im Norden Japans
schön geschrieben!!
AntwortenLöschen