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Samstag, 1. Oktober 2011

Loriot – Ein Nachruf

Einige von euch mögen Loriot nicht mehr kennen, doch ihnen sei gesagt: Die Komik Vicco von Bülows ist nicht zu vergleichen mit der moderner Comedy!

Am 22. August dieses Jahres ist Bernhard-Victor Christoph Carl von Bülow, bekannt als Loriot, verstorben.
Sein Künstlername leitet sich aus der französischen Bezeichnung für den Pirol, das Wappentier der Familie von Bülow, ab. Er gehörte mit zu den bekanntesten Humoristen der deutschen Nachkriegszeit und wurde als Karikaturist, Regisseur und Schauspieler tätig. Seine Werke wurden sowohl im Film, Fernsehen, Theater als auch in der Literatur veröffentlicht.

Doch was macht Loriot so einzigartig?
Zunächst veröffentlichte von Bülow Cartoons unter anderem in der Zeitschrift „Stern“ später in seinem ersten Buch "Auf den Hund gekommen: 44 lieblose Zeichnungen". Charakteristisch für Loriots Zeichnungen sind die „Knollnasenmännchen“. Später veröffentlichte er seine Cartoons auch als Sketche im Fernsehen.

http://www.youtube.com/watch?v=hGox3ggYK8w&feature=related 

Das Phänomen des Hundes als bester Freund des Menschen verarbeitete Loriot in seinen Cartoons durch die Darstellung von Rollentausch: Menschen als Hunde, Hunde als Menschen. Auch mit der karikierten Darstellung der Rasse Mops übte von Bülow Kritik an dem kleinbürgerlichen Spießer: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“



In den 70er Jahren produzierte Loriot mit dem Zeichentrick-Hund Wum erstmals Cartoons für eine Fernsehsendung des ZDF. Dem Hund verlieh er seine eigene Stimme und erreichte mit dem Titel „Ich wünsch' mir 'ne kleine Miezekatz“ sogar die Spitze der deutschen Hitparade.


Auf Fernsehsendungen folgten weitere Dreharbeiten zu Sketchen und Filmen. Seine Sketche, in denen er meist selber mitspielte, behandelten schwerpunktartig die mangelnde Kommunikationsfähigkeit, insbesondere zwischen Mann und Frau. Durch die gezielte ernste Gestaltung seiner Sketche, erreichte er die Identifikation des Publikums mit den Hauptakteuren. Diese stellten alltägliches Verhalten dar und verdeutlichten das unfreiwillig komische Scheitern oft älterer Menschen.



Schließlich drehte von Bülow 1988 den Film „Ödipussi“ und 1991 „Pappa ante Portas“. Auch hier stehen wiedereinmal die alltäglichen Missgeschicke und das skurrile Verhalten älterer Menschen im Mittelpunkt.



„Es wird in keinem meiner Filme irgendwo gelacht, nirgendwo. Lachen sollen die Zuschauer„ Auch diese Aussage von von Bülow zeigt deutlich die Eigenarten seines Humors. Jedes kleinste Detail ist geplant und bis zur Perfektion umgesetzt, um eine realistische Darstellung von alltäglichen Situationen, wie sie jeder kennt, zu erzielen. Loriot gehört zu den bekanntesten deutschen Humoristen und ist mit seiner Gesellschaftskritik und der Verarbeitung von Phänomenen des Alltags immer noch aktuell und einfach witzig!

Amina E. - Salzreporter

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