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Freitag, 1. April 2011

Interview mit Frau Zieglschmid

Name: Runhild Zieglschmid
Alter: 37
Fächer: Bio, Ge, WuN, En
Lieblingskeks: Waffeletten*

Wer Frau Zieglschmid noch nicht im Unterricht hatte, dem dürfte sie von ihren Flashmobs mit ihrem WeNo-Kurs (Jg. 11) bekannt sein. Am 29. März gab sie mir ein exklusives Interview:

Sie unterrichten ja recht viele Fächer. Wie kam es dazu?
Ich habe angefangen, Biologie und Geschichte auf Lehramt zu studieren. Später studierte ich in Schottland noch Biologie auf Diplom. Und nachdem ich mein erstes Kind hatte, habe ich angefangen noch Englisch zu studieren.

Sie haben in Schottland studiert?
Ja, und es war echt mein bestes Studienjahr. Das Studium war sowieso genial - kann ich auch nur jedem empfehlen.

Waren Bio, Geschichte und Englisch schon in der Schule Ihre Lieblingsfächer?
Aufgrund der Neigung schon. Der Unterricht hat mir zwar weniger gefallen, aber die Fächer an sich haben mich sehr interessiert. Besonders Biologie, Deutsch, Geschichte und Kunst. Aber man kann ja nicht alles studieren (lacht).

Warum haben Sie sich denn dazu entschieden, diese Fächer auf Lehramt studieren?
Ich wollte eigentlich Kinderärztin oder Kinderpsychologin werden. Allerdings wurde mir von beiden Berufen abgeraten, da sie nicht sehr kompatibel mit eigenen Kindern wären. Ich wollte jedoch trotzdem gerne mit Kindern bzw. Jugendlichen zu tun haben. Und so hat sich dann das höhere Lehramt herauskristallisiert. Am wichtigsten für mich war es dabei, dass es mit meinen eigenen Kindern einherging und ich auch wirklich für meine drei Kinder (7, 5 und 3 Jahre alt) da sein konnte. Und so ist es auch - Im Alltag hat sich das bewährt.

Welche Qualitäten sollte ein Lehrer haben?
Also ich finde auf alle Fälle, dass man als Mensch authentisch sein muss. Und dass man sich nicht verstellt. Ich glaube, das ist das Allerwichtigste. Dass man nicht versucht, jemanden nachzumachen und so zu sein, wie man es mal gehört hat, dass es gut ist, sondern dass man wirklich so unterrichtet, wie man fühlt und denkt.

Kam daher auch die Idee für die Flashmobs in der Aula mit Ihrem Werte-und-Normen-Kurs?
Die Idee ist eigentlich entstanden als ich gemerkt hab, dass die theoretische Arbeit in dem WeNo-Kurs langsam aber sicher für uns alle langweilig wurde. Wir haben uns dann überlegt, mal etwas Praktisches zu machen. Da das Semesterthema ja „Umgang mit Mitmenschen“ ist, haben wir uns überlegt, in der Schule zu experimentieren und einfach zu gucken, inwiefern andere Menschen auf spaßige Aktionen reagieren, mitmachen oder sich vielleicht darüber lustig machen.
Wir haben auch das Ziel, insgesamt die Stimmung an der Schule zu verändern. Wenn es glückt, vielleicht sogar zu verbessern.
Ich wollte natürlich auch, dass die Schüler sich selbstständig Gedanken machen. Jeder im Kurs hat ein Projekt, an dem er in einer Gruppe arbeitet. Dann antizipieren wir, was passieren wird und wie die Anderen darauf reagieren werden. Anschließend werten wir die Reaktionen wissenschaftlich aus und versuchen, sie zu erklären. Es ist also in gewisser Maßen Verhaltensforschung.

Was genau erhoffen Sie sich davon?
Ich hoffe, dass die Schüler sich wagen, auch mal etwas anderes zu machen als Andere, insbesondere dadurch, dass sie selbstständig denken und sich selbstständig Aktionen überlegen. Sie müssen sich untereinander stark absprechen und wir müssen uns aufeinander verlassen können. Jeder Schüler wird dabei in gewisser Weise mit sich selbst konfrontiert. Fragen wie „Wo sind meine Grenzen?“, „Was sind meine Ängste?“, „Wie weit wage ich mich raus?“ und „Inwieweit höre ich auf das, was Andere sagen?“ kamen dabei schon hoch.
Dem Ganzen zu Grunde liegt natürlich die Diskursethik, was bedeutet, dass wir auf alle Fälle nur Aktionen machen, die in keinster Weise irgendjemanden verletzen. Weder körperlich noch psychisch.

Gehörte die Aktion mit Japan auch dazu?
Ja, aus gegebenem, aktuellem Anlass. Wir hatten uns zwar eher spaßige Aktionen vorgenommen, aber das war insofern eine Ausnahme, als dass es natürlich überhaupt nicht spaßig gemeint war. Es sollte dennoch das Solidaritätsempfinden nicht nur für unseren Kurs, sondern auch für die Mitschüler fördern. Wir haben an der Stelle versucht, etwas anzustoßen.

Sie haben mit knapp einer Handvoll Schüler des Kurses angefangen und am Ende war ein riesiger Halbkreis in der Aula entstanden …
Ja, das war sehr schön und hat mich auch überaus gefreut. Und ich fand auch, dass die Stimmung des Anhaltens und des Bewusstwerdens, was gerade auf unserem Planeten passiert ganz besonders war. Fast jeder hat es ja geschafft, wirklich still zu sein und in sich zu kehren.

Können wir denn Weiteres von dem WeNo-Kurs erwarten?
Auf jeden Fall, aber das bleibt fürs Erste noch geheim…

Haben Sie noch abschließende Worte?
Unsere Keksauswahl
(überlegt) Ich fühle mich an dieser Schule sehr wohl. Jedoch gibt es noch viel Potenzial und viele Wege, die man noch gehen kann.

* während unserer Interviews stellen wir eine Auswahl an Keksen zur Verfügung, von denen sich der Interviewte am Ende seinen Lieblingskeks aussucht. Wer dazu in der Lage ist, kann dann Schlussfolgerungen über den Charakter des Interviewten machen.
 
Björn - Salzreporter

4 Kommentare:

  1. ich kapier das mit den keksen und den schlussfolgerungen nicht?!

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  2. Na ja, eigentlich soll das auch nur eine Art "Gag" sein. Die Frage, die man sich stellen sollte ist, ob man wirklich Rückschlüsse auf den Charakter des Interviewten aufgrund des ausgesuchten Kekses ziehen kann... ;)

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  3. Die Idee mit den Keksen ist lustig, der Rest...ein Interview halt, aber dafür, dass ich Interviews überhauptnicht mag, war das ziemlich gut.

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