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Mittwoch, 1. Juni 2011

Interview mit der 360°-SV

Name: 360°
Gemeinsamer Lieblingskeks: Chokini

Was war eure Motivation, SV zu werden und wie habt ihr euch als Team gefunden – bei immerhin neun Mitgliedern aus fünf Jahrgängen?

Unsere Motivation war einfach, dass wir alle Lust dazu hatten. Die Zehntklässler haben sich dann umgeschaut, wer noch mitmachen könnte und dadurch kam dann Julia – Lauras Schwester – dazu, die ihren Kumpel mitbrachte. Alina war aus der alten SV und hatte gefragt, ob sie bei uns wieder einsteigen könnte. Als noch Marnie, Alica und Nina kamen hatten wir dann relativ viele Mitglieder aus verschiedenen Klassenstufen.

(oben: v.l.n.r.) Marnie, Laura, Alina, Julia; (unten: v.l.n.r.) Alica, Mel, Nikolai, Jake
Wie seid ihr auf den Namen 360° gekommen?
Das kam von Jake, der ist ein bisschen abgedreht und hat total viele Ideen. Wir haben lange nach einem Namen gesucht und Jake hat sich irgendwann im Kreis gedreht und meinte, wir können uns doch einfach 360° nennen: Wir haben den Rundumblick um die Schule. Es wurde aber auch ein bisschen fehlinterpretiert, weil manche dachten, dass man bei 360° am Ende wieder am Anfang ankommt. Aber eigentlich sollte es darstellen, dass es alles umfasst.

Was auch die Drehung auf der Bühne gezeigt hat…
Das war wieder so eine spontane Idee von Jake, der zwei Minuten bevor es losging meinte, wir könnten uns doch alle auf der Bühne drehen. (lachen) Es hat sich keiner gleichzeitig gedreht, aber wir waren auch alle sehr aufgeregt in dem Moment.

Welche Ziele hattet ihr bei der Wahl?
Am Anfang wollten wir uns dafür einsetzen, dass der Billardtisch wieder zurückkommt, der total kaputt und irgendwann einfach nicht mehr da war. Außerdem sollte es wieder eine Projektwoche geben, Partys und Sportfeste, wenn die Schüler das wollen und eine bessere Pausenregelung. Hier war auf der Treppe immer Stau und keiner ist durchgekommen.

Was davon konntet ihr bis jetzt umsetzen?
Um den Billardtisch haben wir uns gekümmert. Der hätte repariert werden müssen. Deshalb haben wir im Schülerrat nachgefragt, wer an dem Billardtisch Interesse hat und es haben sich nur drei Schüler gemeldet. Daraufhin haben wir entschieden, dass es zu teuer wäre, ihn zu reparieren, wenn ihn nur so wenige Schüler benutzen wollen.
Wir haben auch kurz nach unserer Wahl einen Jogginghosen-Tag gemacht. Es gab sogar eine Klasse die komplett mit Lehrer in Jogginghose da war, die 8d.
Bei der Projektwoche bestand das Problem, dass wir dieses Jahr einen Doppelabiturjahrgang haben und es deshalb wegen der aufwendigen Planung nicht möglich ist. Nächstes Jahr ist das aber anders und wir werden uns dann wieder dafür einsetzen, dass es eine Projektwoche gibt. Es soll sogar so sein, dass dann der Zweijahresrhythmus fortgesetzt wird. Eine Idee ist auch, Projektwoche und Sommerfest immer abwechselnd zu gestalten.

Unser Problem waren Partys und Sportfeste. Wir haben eine Umfrage gemacht, wie viele Leute zu einem Bandabend kommen würden und es waren nur knapp über 100. Wir haben das dann abgesagt, weil es sich nicht lohnen würde, für unter 100 Leute so eine Veranstaltung zu organisieren. Vor allem wurde angemerkt, dass die Musik den Leuten oft nicht gefällt.
Wir haben deswegen für eine Art Schulkonzert plädiert, eventuell auch Unplugged. Da sollen vor allem Gruppen aus der Schule auftreten können und nicht nur die Standard-Bands. Wir überlegen, so etwas nächstes Jahr anzugehen.

Was ganz gut klappt ist die Sache mit der Pausenregelung. Vorher haben sich die ganzen Schüler immer unten gestaut, besonders in den Regenpausen. Jetzt ist der SV-Raum in den 20-Minuten Pausen erreichbar und die Mülleimer können ohne Probleme vor den Klassenraum gestellt werden. Wir konnten die Regelung noch nicht umkehren, aber es ist im Gespräch, eine Drinnen- und eine Draußenpause einzuführen. Wir sind da auf jeden Fall noch dran.
Außerdem planen wir ein Sportfest, wofür wir schon das OK von der Schulleitung und der Fachkonferenz Sport haben.

Soll dieses Sportfest noch vor den Sommerferien stattfinden?
Ja, aber der genaue Termin ist noch nicht klar. Es soll nach den Zeugniskonferenzen und vor den Ferien sein, weil da eh nicht mehr viel im Unterricht los ist. Der genaue Ablauf steht auch noch nicht fest, es war eine ziemlich spontane Idee.

Und welche Klassenstufen werden teilnehmen können?
Darüber haben wir auch schon nachgedacht. Die Oberstufe hatte gerade ein Brennballturnier, deshalb wollen wir die erstmal rauslassen. Die unteren Jahrgänge hatten auch gerade ein Turnier, aber alles dazwischen, auch die Zehnte, schon lange nicht mehr. Wir müssen jetzt gucken, wie viele Jahrgänge wir mit hinein nehmen können, damit es zeitlich immer noch in einen Tag passt.

In welche sportliche Richtung soll es denn gehen?
Das Brennballturnier der Oberstufe fanden wir ganz gut, vielleicht wird es etwas in der Art werden.

Was plant ihr außer dem Sportfest in nächster Zeit?
In den nächsten Wochen sollte der Airhockey-Tisch kommen, den uns der Förderkreis bewilligt hat. Die Bälle dafür wird man sich bei uns in jeder Pause abholen können. Ab dann kann man auch in den ersten beiden Pausen zu uns kommen, statt wie bis jetzt nur in der 30-Minuten-Pause.

Was an der Arbeit als SV war euch am Anfang vollkommen neu?
Schade war, dass die alte SV uns nicht eingewiesen hat. Es hatte ja erst die andere SV gewonnen und nachdem es nachgezählt wurde, waren es dann doch wir. Das war auch für die alte SV schwierig, die schon die andere Gruppe eingewiesen hatte. Die haben uns dann nur noch die Schlüssel gegeben. Für uns war das auch unangenehm: natürlich haben wir uns gefreut, aber es war sehr hart für die anderen, vor allem die Kleinen in der Gruppe. Wir standen dann ziemlich planlos da und hatten plötzlich so viele Aufgaben, die wir alle selbst regeln mussten.

Welche Aufgaben habt ihr als SV, die die Schüler vielleicht nicht wahrnehmen?
Wir treffen uns einmal in der Woche mit Herrn Stüven und Herr Peter steht uns als Beratungslehrer bei Fragen immer zur Verfügung. Donnerstags treffen wir uns als SV, um uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Wir versuchen auch, uns alle ein, zwei Monate nachmittags zu treffen, was dann auch ganz produktiv ist.
Ansonsten ist es die ganze Organisation im Hintergrund - den Schülerrat planen oder unse Geschäftsordnung schreiben -, die zwar nicht bemerkt wird, aber ziemlich aufwendig ist.
Für uns ist es schwierig, die Kommunikation zu den anderen Schülern hinzukriegen. SV-Flyer zum Beispiel kommen manchmal einfach nicht an in den Klassen. Auch in den SV-Kasten versuchen wir möglichst viele Infos für die Schüler zugänglich zu machen. Momentan planen wir auch eine facebook-Seite.

Wir als Schülerzeitung haben darüber geschrieben, dass unserer Schule die Identität fehlt. Seht ihr es als eure Aufgabe an, der Schule auch ein Stück Identität zu verleihen?
Man kann das zu unseren Aufgaben zählen. Aber es ist ziemlich schwierig mit neun Leuten einer ganzen Schule mehr Identität zu geben. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Wir versuchen natürlich unser bestes, indem wir Traditionen wie die Weihnachtsmann-Aktion weiterführen.

Was glaubt ihr warum diese Schulidentität überhaupt fehlt?
Weil sich keiner wirklich dafür verantwortlich sieht, etwas für unsere Schulidentität zu tun oder weiß, wie man das anstellen sollte. In Amerika zum Beispiel findet vieles in der Schule statt, was wir hier außerhalb der Schule als Hobby machen, Musik, Sport usw. Wenn es hier ein größeres Angebot gäbe, würde man sich untereinander vielleicht viel mehr vernetzen, über Klassen und Jahrgänge hinaus.

Wenn ihr eure Arbeit bis jetzt betrachtet: seid ihr zufrieden damit?
Eigentlich haben wir das, wofür wir uns eingesetzt haben, so gut es uns möglich war umgesetzt und auch viel Arbeit investiert. Schade ist das Scheitern des Band-Abends, aber wozu sollten wir einen machen, wenn keine 100 Leute kommen? Was wir nächstes Mal anders machen würden, wäre die Größe der Gruppe. Mit neun Mitgliedern ist es einfach schwer, untereinander zu kommunizieren oder sich mal mit allen zu treffen.

Habt ihr vor, ein weiteres Mal zu kandidieren?
Nein. Einzelne werden vielleicht weitermachen, aber in dieser Formation wird es uns nicht mehr geben.

Was wünscht ihr euch für eure zukünftige SV-Arbeit?
Wir wollen einfach noch möglichst viele Sachen für die Schüler machen und dabei nicht nur bei den Kleineren bleiben, sondern uns auch mal etwas für die älteren Schüler einfallen lassen. Dass wir weiterhin – getreu dem Motto 360° - für jeden Schüler und jedes Problem ein offenes Ohr haben werden.


Luisa & Mirjam - Salzreporter

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