Shoppen - Geld-Tanten…und SPRITZEN

In den Ohren erklingt das Klirren einer alten Vintagekasse in meinem Kopf blinken die Leuchtbuchstaben: Geld, Geld, Geld! Erklärung reicht in 3 Worten: Tante Anette, Weihnachten, keine Wünsche.
Machen wir uns doch nichts vor, jeder freut sich auf das Weihnachtsfest und auf die Shoppingtour die darauf folgen wird, auf der wir uns endlich unseren langersehnten Traum erfüllen werden. Und jeder kennt das enttäuschende Gefühl, wenn man von der Patentante den 10 silber Löffel geschenkt bekommt, obwohl man doch ausdrücklich klar gemacht hat, dass man mit 15 einfach wunschlos glücklich ist ( *hust* was natürlich eine Lüge ist ) und Geld wohl das Beste wäre, weil man dieses ja schon mal für sein Studium anlegen könnte( oder vielleicht vorher noch kurz bei H&M oder Zara zwischenlagern könnte, schließlich sind Investitionen die beste Geldanlage).

Und jeder kennt auch den kling ring blink blink Effekt den unser Körper ausstrahlt, wenn doch “ nur“ eine kleine Karte unter dem Baum liegt, denn das bedeutet Schuhe, Taschen, Reisen, Kino ,….
In meinem Fall sind es dieses Jahr Möbel, nachdem ich die letzten Jahre fleißig bei H&M, Zara , Mango, Görtz angelegt habe, habe ich mich dieses Jahr bemerkt, dass ich die Möbelbranche mit meinen großzügigen Spenden noch gar nicht bedacht hatte und war anfangs echt geschockt, wie konnte mir nur so ein großer Fehler unterlaufen ? Einfach vergessen! Den Konzernen muss es belang echt schlecht gegangen sein ohne meine kleinen Finanzspritzen. Also überlegte ich… und ich hatte echte Probleme, denn wie sollte ich die Branche unterstützen wenn ich gar kein Platz mehr hatte? Vielleicht erst mal in die Immobilienbranche investieren und eine kleine Wohnung in Eppendorf kaufen ? Mit 15…eher unwahrscheinlich.! Meine alten Möbel rausschmeißen? Die sind doch sooo schööön!:( Nach mehreren verzweifelten Nächten fiel mir Gott sei Dank doch noch die rettende Idee ein, ich brauchte einfach ein größeres Zimmer…anbauen ? Neiiin, wir haben doch noch das alte Schwimmbad in unsere Haus, ein rießiger Raum ….perfekt!
Und schon war ich am Planen, für mich gibt es nichts Schöneres. Elenlange Einkauslisten erstellen, Raumhöhen (für das Himmelbett) ausmessen, Farbpalletten studieren, Fußbodenbeläge testen, Deko basteln….und FINANZPLÄNE erstellen!

Und auf diesem Plan kommt nun mal auch Weihnachten vor. Es war nun mittlerweile November und meine Familie rückte langsam an und fragte mich nach Wünschen (mein Kopf: Strike ! Endlich !). Und ich feuerte meinen Satz gleich im Dutzend ab: Mit 15 hab ich einfach keine Wünsche mehr….mhm…. ABER ich renovieren mein Zimmer! Und spare auf ein neues Bett! (und einen begehbaren Kleiderschrank, Schreibtisch, Schminktisch, Spiegel,…aber das behielt ich lieber für mich, immer schön bescheiden wirken).
Und so kam Weihnachten und meine Lampen waren getestet und warteten nur darauf so blinken und meine Klingel in den Ohren klingelte schon manchmal ganz leise vorher, doch dann der Schock für alle Lampen und Klingeln…LAUTER PACKETE!!!! Na toll…und so machte ich mich mit gespielter Begeisterung daran , die ganzen Packte auszupacken und zum Vorschein kamen Decken, Kerzenständer, Kissen, ein kleiner Hocker,….und der Satz: Für dein neues Zimmer !

Meine Planung war hinüber, eher gesagt mein Finanzierungsplan im Eimer. Was jetzt ? Glücklicher Weise erinnerte ich mich daran das ja bald Monatsanfang ist! Und so rettete ich meinen Plan doch noch.
Am 5. Januar stand ich also endlich bei Ikea und wollte auch endlich diese Branche unterstützen. 2 vollbepackte Wagen und 1 Portion Köttbuller später stand ich also an der Kasse. Und wie ist es bei meinem Glück die Möbelbranche zu unterstützen so ist , merke ich schnell das ich mich an der falschen Schlange angestellt hatte….. mitte zwanzig, erster Arbeitstag, undefinierbare Frisur (vorne kurz, hinten Zopf) und eine goldene Glubschaugen Brille auf der Hackennase und leider der einzige Verkäufer im ganzen Universum der schon mal was von dem TASCHENGELDPARAGRAPH gehört hat.

Dieser besagt nämlich, das wir in Läden nur bis zu 50 Euro ausgeben dürfen. Ein Blick auf das Laufband genügte bei mir um festzustellen, das sind niemals unter 50 Euro, und das merkte leider auch Goldbrilli. Nachdem ich schon dachte endgültig gescheitert zu sein, kam mir die Idee. Und nach dem ich mich an 5 verschiedenen Kassen angestellt habe an denen ich jeweils mit 50 Euro meine Einkäufe bezahlte saß ich seelig lächelnd in unserem Auto auf dem Weg nach Hause. Doch eins steht für mich fest, nachdem ich nun 2 Monate auf Shoppen und damit meine ich nicht Möbel sondern richtiges Mädchenshoppen verzichtet habe, um die Möbelbranche zu unterstützen werden meine nächste Finanzspritzen wieder an Zara und H&M und Zalando gehen- denn die Verkäuferinnen sind alle nur angestellt, weil sie gut aussehen und sind ansonsten meistens strohdoof und zickig -und werde dort weiter meine grünen Scheine verteilen, die wollen es wenigstens haben und schätzen mein Geld. IKEA ist einfach schon zu reich und bescheiden und will nur braune scheine…selbst schuld sag ich da nur! Dann eben nicht! Zalando ich komme! WAAaaaarrrhhhgg!!!

Johanna Keller