Schule: Gymnasium Salzhausen
Ort: (tja, wo wohl?) Salzhausen
Es gab wohl die Idee, die Schule nach einem Philosophen zu benennen, der vor einigen Jahrzehnten eine Stiftung für die örtliche Bibliothek gründete. Außer reich zu sein und einen Teil seines Geldes in eine Stiftung zu stecken hat der aber auch nicht viel gemacht.
Also lieber so lassen: Gymnasium… Salzhausen. In Salzhausen.
Dieses Beispiel sollte nur einmal verdeutlichen, woran es unserer Schule wohl insgesamt mangelt: an Identität. An Aktivität. An Schülern und Lehrern, die sich etwas einfallen lassen und es umsetzen. Ohne eine Gegenleistung wie AG-Punkte, sondern aus Freude an der Sache.
Es gibt so viele Leute, die hier rumlaufen, sich in den Unterricht setzen und wieder gehen. Teilnahmslos. Dabei könnte Schule außerhalb des Unterrichts viel mehr bedeuten. Bei tausend jungen Menschen, die täglich auf einem Fleck versammelt sind und dasselbe Schicksal teilen, könnte diese Schule doch eine Hochburg kreativer Schaffensfreude sein.
Wann, wenn nicht jetzt, wollen wir alle wieder Zeit und Gelegenheit finden, unsere Fähigkeiten zu entdecken und auszuleben? Hier stehen uns Instrumente, künstlerische Materialien, Aufenthaltsräume, eine Bühne, einfach das meiste zur Verfügung, was es dazu bräuchte. Dinge, die einem später nicht mehr umsonst vor die Füße gelegt werden.
Der Gerechtigkeit halber muss gesagt werden, dass sich während der letzten Jahre durchaus etwas getan hat. Leider sind die AGs weniger geworden, weil sie nicht mehr verpflichtend sind. Aber wir haben eine Schulband und einen Schulchor, denen wir das Musical Honeymoon zu verdanken haben. Im letzten Dezember fand in unserer Schule die Fairtrade-Gala statt, im Juli wird es ein Sommerfest geben und in den letzten Wochen überraschte uns immer wieder ein Werte und Normen-Kurs mit mysteriösen Pausenaktionen.
Und – bei aller Bescheidenheit – eine Schülerzeitung gibt es auch.
Unsere Vorgänger der Kreuzweg & Querbeet hatten 2006 im Heft 11 das gleiche Thema, verarbeitet in dem Artikel „Diese Schule – Unproduktiv?“.
Das Gymnasium Salzhausen als unproduktiv zu bezeichnen, ist vielleicht unfair, schließlich werden hier eine Menge Aufsätze, Diktate, Facharbeiten, Tests, Abiturklausuren und gelegentlich auch Hausaufgaben geschrieben.
Im Kern ist diesem Artikel aber zuzustimmen.
Ein kurzer Auszug: „[…] wenn ihr denkt, es gehört auf diese Seiten etwas, was für euch in eine Schülerzeitung gehört: Sprecht uns an, redet uns an, schreit uns meinetwegen an.“ 1 Dem können wir uns nur anschließen. Nicht dass das nicht stattgefunden hätte, wir wurden schon von einigen Seiten angesprochen und haben uns darüber sehr gefreut. Aber das darf gerne noch zunehmen.
Damit wir aber mehr Themen haben, über die wir schreiben könnten, muss erst einmal mehr passieren.
Deswegen hier ein Aufruf: Gebt dieser Schule ein Gesicht! Etwas, dass das Gymnasium Salzhausen einzigartig macht und unseren Schulalltag aus seiner Eintönigkeit lockt. Denkt einmal über das allzeit bereite Totschlagargument „Zeit“ nach und fragt euch, wie viel davon ihr wirklich in Fernsehen, Chatten und Chillen investiert.
Übrigens: Lehrer können sich gerne auch angesprochen fühlen. Irgendwie sind es ja doch immer die gleichen, die auf der AG-Liste zu lesen sind, Projekte initiieren oder die Aufsicht auf den Schulpartys übernehmen.
Es lohnt sich also für uns alle, einmal darüber nachzudenken, was jeder Einzelne dieser Schule geben kann. Uns bleibt nur unser Aufruf: Bringt Leben in diese Schule!
Die Redaktion des Salzreporters
1Da die gesamte Redaktion gerade ihre Facharbeiten schreiben musste, konnten wir an dieser Stelle nicht auf eine Fußnote verzichten. Also: Dieses Zitat kommt aus der Kreuzweg & Queerbeet, 2006, Heft 11, Seite 29, Zeile 35 - 39
ich finde es sollte eine Schülerzeitung geben die man sich ausdrucken kann ( Hier im Internet!)
AntwortenLöschenSonst finde ich es sehr gut, ich meine den artikel!
Die Barney-Stinson-Schule....das hätte was.
AntwortenLöschenAber mal ernsthaft. Vielleicht sollte man sich ja mal was aus der Fernsehen abkupfern. In diversen Serien besteht der Nachmittag/Abend vieler Teenager darin, in der Schule ihren Aktivitäten nachzugehen. Die Schule dient damit nicht nur zum lernen, sie wird als Lebensraum für Hobbys benutzt. Das es natürlich ein utopisches Hirngespinst amerikanischer Drehbuchautoren ist, spielt dabei keine Rolle.
Allein der Versuch in diese Richtung zu gehen könnte helfen unsere Schule zu beleben. Denn unsere AG's sind leider noch sehr dem Unterricht angepasst. Sich zum Beispiel an die Stundenpläne zu halten oder eine Kursliste zu führen fühlt sich einfach zu sehr nach normaler Schule an. Oder sich in der Arbeitsgemeinschaft mal außerhalb des üblichen Mittwochnachmittags zu treffen, weil man einfach Lust hat, etwas zu unternehmen, dass Spaß macht. So etwas ist mir persönlich noch nie in einer Ag passiert, obwohl es wünschenswert wäre.
Dazu müssten die Lehrer mal die Initiative ergreifen und den Schülern zeigen, dass es sich für einen lohnt, sich zu engagieren und selbst mehr zu machen.
Also liebe Lehrer, wie wärs?
In diesem Sinne,
Frayer
Lenzen Gymnasium: Als Huldigung an gar jene Zeit, als die Lenzen Partei und die Lenzen Band für Aufregung und für Widerstand kämpfte. Sind bestimmt nicht mehr viele da, die sich noch daran erinnern.
AntwortenLöschenHerrlich, mir wird aus der Seele gesprochen!
AntwortenLöschenEin Aufruf der wert ist, gehört zu werden.